Cradle Of Filth Darkly, Darkly, Venus Aversa

Black Metal, Peaceville/Edel (11 Songs / 62:35 Min.) 29. Oktober 2010

5.0/ 7
teilen
twittern
mailen
teilen
von
Foto: Peaceville (Edel)

Bisher konnte und durfte man Cradle Of Filth und Dimmu Borgir in einem Atemzug nennen, als bekannteste Vertreter des symphonischen, Gothic-beeinflussten Black Metal. 2010 ändert sich das: Während Dimmu auf ihrem neuen Album ABRAHADABRA härtetechnisch enorm abgerüstet haben, um den gewaltigen Klangapparat aus Chor und Orchester als gleichberechtigten Partner in ihre Songs aufzunehmen, bleibt das klassische Ornat auf DARKLY, DARKLY, VENUS AVERSA synthetisch – und für Cradle-Verhältnisse ziemlich im Hintergrund.

Denn die Briten haben nach GODSPEED ON THE DEVIL’S THUNDER vor allem beim Tempo und der Riff-Dichte teilweise ordentlich draufgesattelt. In typischer Manier keift Dani Filth darüber silbenreich eine viktorianische Horrorstory, die den alten Mythos von Lilith, der ersten Frau Adams, interpretiert.

Die hohen Fisteltöne lässt er jetzt auch im Studio weitgehend weg, aber davon abgesehen, hat dieses Album tatsächlich mal wieder das Flair der Klassiker wie DUSK… AND HER EMBRACE und CRUELTY AND THE BEAST, vor allem, weil die von der Band gerne in die Nähe von Iron Maiden gerückten Riffs zu den schneidigen Beat-Attacken ordentlich Furor verbreiten. Einzig zum leidigen Thema „Hits“ hat das neunte Cradle-Album wenig beizusteuern: ‘Harlot On A Pedestal’ hat Potenzial, ‘Lilith Immaculate’ das an Charme, was an Härte fehlt, aber der Hammer? Nada.


ÄHNLICHE KRITIKEN

Cradle Of Filth :: HAMMER OF THE WITCHES

Cradle Of Filth :: The Manticore & Other Horrors

Cradle Of Filth :: Midnight In The Labyrinth


ÄHNLICHE ARTIKEL

Cradle Of Filth: 20 Jahre NYMPHETAMINE

Vor zwanzig Jahren bewiesen Cradle Of Filth mit ihrem Album NYMPHETAMINE, wie man sich künstlerisch entfalten kann, ohne die eigenen Wurzeln aus den Augen zu verlieren. Wir blicken zurück!

METAL HAMMER präsentiert: Cradle Of Filth

Die britische Extreme Metal-Institution Cradle Of Filth kommt auf ausgedehnte Europa-Tournee, darunter fünf Deutschlandkonzerte im Sommer 2024.

Fundstück: Vampir-Special der 90er

Im Rahmen unseres 40. Jubiläums begeben wir uns wieder einmal auf Zeitreise. Dieses Mal steuern wir das Jahr 1998 an - in dem im METAL HAMMER ein kurioses Special zum Thema Vampire erschien.

teilen
twittern
mailen
teilen
Cradle Of Filth: 20 Jahre NYMPHETAMINE

Mit NYMPHETAMINE legten Cradle Of Filth 2004 ein Album vor, das die Band auf neue, ungewohnte Pfade führte. Bereits in der Metal-Welt für ihre extremen und oft kontroversen Stilwechsel bekannt, wagte die Gruppe mit ihrer sechsten Studioplatte den Schritt in den Mainstream, allerdings ohne ihre düsteren Wurzeln komplett aufzugeben. NYMPHETAMINE war das Werk, das Cradle Of Filth sowohl zur Grammy-Nominierung als auch Zielscheibe von Kritik machte. Aggressiv und sanft Die Entstehung von NYMPHETAMINE verlief dabei ungewöhnlich: Die Formation hatte sich von ihrem gewohnten kollaborativen Songwriting im Proberaum verabschiedet. Stattdessen arbeitete jedes Mitglied isoliert in seinem eigenen Studio an den Songs.…
Weiterlesen
Zur Startseite