Opposition? Pustekuchen! Spätestens in der dazugehörigen Veröffentlichungswoche werden Frei.Wild problemlos eine Regierungsmehrheit finden, um erneut die Charts zu beherrschen. Nicht nur von ihrem Akustikalbum, sondern vor allem auch durch die mediale Hexenjagd haben die Südtiroler eines gelernt: Gemäßigtere Töne hinterlassen zumeist mehr Wirkung als irgendwelche spontanen Paukenschläge.
So klingen Frei.Wild vom modernen Stampfer ‘Auge um Auge’ über den sanften Groover ‘Alles um uns ist still’ bis hin zur Gänsehautballade ‘Du bist sie (die einzige für mich)’ schon gegenüber FEINDE DEINER FEINDE um gefühlte Jahrzehnte gereift. Alles in allem eine dezent korrigierte Marschroute, die selbst potenzielles Radio-Hit-Futter (‘Allein, ohne dich, bei dir’) oder sogar eine inoffizielle Hommage an diverse Song-Schreiber (‘Selig oder Sünder’) möglich macht.
Auf obligatorische Signature-Tracks wie die Stadionhymne ‘Wir brechen eure Seele’, den pathetischen Seelenkrauler ‘Die Band, die Wahrheit bringt’ oder die Heimathuldigung ‘Es braucht nicht viel, um glücklich zu sein’ muss jedoch kein Fan verzichten. Allerdings nun eher als Wink in die Vergangenheit statt ultimativer Essenz des Frei.Wild-Sounds. Fazit: Mit OPPOSITION beginnt für das Genre eine neue Legislaturperiode. Klingt komisch, ist aber so.
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