Nightwish Endless Forms Most Beautiful

Symphonic Metal, Nuclear Blast/Warner 11 Songs / VÖ: 27.3.

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Foto: Nightwish ENDLESS FORMS MOST BEAUTIFUL

Wer von der ersten Single ‘Élan’ Rückschlüsse auf das komplette Album schließt, wird damit einen ähnlichen Schiffbruch wie im Jahr 2007 mit ‘Eva’ und DARK PASSION PLAY erleiden. Erneut wurde vom Label lediglich die am leichtesten verdauliche Nummer gewählt. Natürlich sind viele repräsentative Elemente vorhanden, wie beispielsweise Floor Jansen mit unerwartet sanftem Stimmeinsatz, Troy Donockleys Uilleann Pipes und Whistles zur folkigen Melodie sowie orchestrale Farbtupfer in Form von Pizzicatoviolinen. Doch insgesamt rockt die Holländerin zumeist hart, und der Engländer bringt auf dem neuen Album deutlich weniger Folklore als erwartet ein.

ENDLESS FORMS MOST BEAUTIFUL hat unendlich mehr Spannung zu bieten, als dieser erste Appetithappen andeutet. So pfeift der zweiteilige Keltenkracher ‘My Walden’ auf konventionelle Song-Strukturen und punktet damit ebenso klar wie mit dem knackigen Biss des Bouzouki-Rockers ‘Weak Fantasy’. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen, doch am epischen 24-Minuten-Finale ‘The Greatest Show On Earth’ führt kein Weg vorbei. Komponist Tuomas Holopainen und sein Arrangeur Pip Williams stellen damit all ihre bisherigen Songs mit starker Orchesterbegleitung in den Schatten. Detailverliebt, komplex und vielschichtig sorgt diese Evolutionsschau für Staunen und immer neue Entdeckungen.

Für Hasser wird wie gehabt selbst ein Punkt zu viel sein. Mancher Kollege will zu viel Folk oder ein Übermaß an Komplexität ausgemacht haben. Doch das läuft unter Geschmackssache. Fest steht, dass Nightwish in ihrem Genre das Maß aller Dinge sind. Mir bleibt daher nur, meine Emperor-Kappe sowie die verdiente Höchstpunktzahl zu ziehen.

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