Bloodbath sind wirklich ein Phänomen: Anfangs hätte kaum einer einen Cent darauf gesetzt, dass diese Band über den Status eines reinen Spaßprojekts hinauskäme oder irgendwann vier Full-Length-Alben vorweisen könne. Dann das Wechselspiel am Mikro:
Nach dem Åkerfeldt-Tägtgren-Åkerfeldt-Set-up ist jetzt mal ein Brite dran, und zwar kein Geringerer als Paradise Lost-Frontmann Nick Holmes – der offensichtlich seinem Gitarristen Greg Mackintosh nicht nachstehen will und auch seine Todeswurzeln wiederentdeckt hat. Und selbst wenn Bloodbath durch dieses frische, ähm, Blut nun nicht mehr puren Schwedencharakter tragen, passt die Neubesetzung.
Und das aus zwei Gründen: Holmes hat hörbar Spaß an der Sache, und er ist gesanglich natürlich weit ausgefeilter als zu früheren LOST PARADISE-Zeiten. Und, ja: Das spielt selbst bei solch aufs Wesentliche reduzierter Musik eine Rolle. Gutturaler Facettenreichtum existiert. Zudem, und hier kommt der zweite Aspekt ins Spiel, haben die Bloodbath-Instrumentalisten jede Menge Respekt vor ihrem Sänger. Und so haben sich die Herren Nyström, Renkse & Co. Gedanken darüber gemacht, wie sie mit ihren Songs auch etwas von der alten Paradise Lost-Magie wiederaufleben lassen könnten, ohne dabei die klassische Bloodbath-Linie allzu weit zu verlassen.
Ihre Lösung: Sie haben in Songs wie etwa ‘Let The Stillborn Come To Me’ oder auch ‘Church Of Vastitas’ Mini-Hommagen eingebaut, zum Beispiel in Form eines entsprechenden Solos. Aber natürlich wird nicht Doom Death zelebriert, sondern nach wie vor satt auf die Zwölf gedroschen, etwa in ‘Famine Of God’s Word’ – sonst hätten wahrscheinlich auch die Gäste Chris Reifert und Eric Cutler (Autopsy) ihre Teilnahme aus Image-Gründen postwendend wieder abgesagt…
So aber ist GRAND MORBID FUNERAL eine durchweg abwechslungsreiche und dank des Melodiereichtums auch zu jeder Tages- und Nachtzeit Freude bringende Platte geworden.
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