Was wünscht man sich sehnlicher als eine multiple Zerstörung des mentalen Universums durch auditive Wahrnehmung? Richtig: Nichts. Dies oder Ähnliches müssen sich auch die Herren Kenney und Hunt von Anaal Nathrakh gedacht haben, während sie in den letzten zwei Jahren an DESIDERATUM gearbeitet haben. Was zur Hölle ist denn hier schon wieder los?
Zugegebenermaßen ist man schon einiges von den Briten gewohnt, doch der Sickness-Faktor scheint für Anaal Nathrakh keine Obergrenze zu haben und steigt auf DESIDERATUM ins Unermessliche. Trotz aller Brutalität und Electro-Gabba-Industrial-Ausbrüchen schafft es das Duo, den Hörer mit theatralischen Melodien und gut eingesetzten Breakdowns am Ball zu halten. Sänger Dave Hunt, welcher sich bei Anaal Nathrakh bekanntlich V.I.T.R.I.O.L. nennt, zeigt sein ganzes Können: markdurchdringende Schreie und blubbernde Growls wechseln sich mit heroischen, clean gesungenen Strophen ab.Eine absoluter Meisterleistung am Mikrofon!
Auch die Zauberei an den Gitarren sowie die Schwarterei am Schlagzeug kann man wohl getrost als Wahnsinn bezeichnen. Wenn also ein Album das Banner „Extreme Metal“ tragen kann, dann ist es DESIDERATUM. Nach gut 40 Minuten reicht’s dann aber auch.
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