Caliban Ghost Empire

Metalcore, Century Media/EMI 12 Songs

5.0/ 7
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Foto: METAL HAMMER

Gute Nachrichten: Die Vielfalt in der jüngeren deutschen Metal-Szene lebt! Wo Heaven Shall Burn zuletzt einen gewaltigen (und erfolgreichen) Schub in Richtung Todesstahl wagten, unternehmen ihre kleinen Brüder von Caliban nach dem brachialen Vorgänger I AM NEMESIS einen Schritt in die melodischere Ecke.

Soll heißen: Die meisten Songs auf GHOST EMPIRE weisen neben aggressiven Growls verstärkt Klargesang auf, der diesmal übrigens nicht nur von Denis Schmidt stammt, sondern zum Teil auch von Screamer Andreas Dörner. Dazu leben Kracher wie ‘Chaos – Creation’, das großartige ‘Wolves And Rats’, ‘I Am Ghost’ oder ‘My Vertigo’ von einer Melodiösität und Hymnenhaftigkeit, die nicht nur der Buntwäschefraktion gefallen dürfte, sondern auch gestandenen Metallern. Apropos Fans: Mit dem bereits auf Platte mit Live-Atmosphäre unterlegten ‘yOUR Song’ haben die deutschen Core-Veteranen eine Hommage an loyale Anhänger und Konzertbesucher am Start, die während der Live-Erprobung wohl nicht nur in den vorderen Reihen für Furore sorgen wird.

Und allen, die dem ersten rein deutschen Caliban-Song noch skeptisch entgegenblicken, sei empfohlen, sich einfach mal darauf einzulassen. Eine gewisse Nähe zum Sound von (Achtung!) Tokio Hotel lässt sich zwar in Ausschnitten nicht ganz verleugnen, doch was Caliban mit Unterstützung von Callejon-Kollege BastiBasti am Gastmikro auf ‘nebeL’ anstellen, bewegt aufgrund gekonnter Ausdrucksfähigkeit und emotionaler Formulierungen sogar mehr als die englischen Texte.

Unterm Strich muss man Caliban nicht nur für Musik und Konzept von GHOST EMPIRE ein Kompliment aussprechen, sondern auch für ihre Eigenständigkeit und den Mut, sich von den großen deutschen Vorbildern zu lösen und damit ihren eigenen, stimmigen Stil zu bewahren.


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