Klar: Nicht jede Scheibe, die veröffentlicht wird, kann ein suffizientes Qualitätslevel vorweisen. Das ist per se auch richtig so, denn ansonsten ließe sich die Spreu auch nicht so leicht vom Weizen trennen, und der Konsument hätte noch mehr die Qual der Wahl. Davon ausgehend wollen wir den Finnen Convulse auch dankbar sein, dass sie das wohl schlechteste Death Metal-Album dieses Veröffentlichungszeitraums an den Start bringen.
Laut dessen Titel gewinnt also das Böse die Oberhand. Dem wollen wir nicht widersprechen, gleichzeitig allerdings „böse“ mit „qualitativ unterirdisch“ ersetzen. Beim Opener ‘We Kill Our Kind’ ahnt der Rezensent noch nichts Böses. Erst nach 48 Sekunden – der Zeitpunkt, als Sänger Rami Jämsä die Szenerie betritt –, weiß man sofort, dass dies nichts für schwache Nerven sein wird. Selten zuvor konnte die Welt Zeuge eines solch unvermögenden Grunzröchelns werden. Unfassbar. Und wer nun denkt „Das muss ich mir anhören!“, dem rufe ich entgegen: „Nein, verschwende nicht deine Jugend. Hör lieber Deicide an oder spiel Schach.“
Convulse (nicht zu verwechseln mit den spanischen Häcksel-Hallodris Avulsed) liefern in fortwährender Manier (diese Konsequenz lasse ich als Plus durchgehen) einen todesmetallischen Offenbarungseid ab, dass es eine Art hat. Bei all dem Gerumpel wird natürlich auch wieder die Underground-CSU auf den Plan treten und diesen Unfall als „legendären Vndergrovnd Kvlt“ preisen – schließlich sind die Finnen bereits seit 1990 am Start und klingen so charmant räudig und biedern sich eben nicht an. Genau diesen Leuten sage ich: „Ha-ha.“ In bester Nelson-Manier.
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