Zurück zur Band, zurück zum Rock. So lässt sich APOCALYPTIC LOVE zusammenfassen. Nachdem Slash auf seinem letzten Album eine Armada an Gastsängern präsentierte und die Gitarrenwelt unter anderem mit einem Duett mit dem Popsternchen Fergie durcheinanderwirbelte, reduziert er sein neues Album auf das minimal Nötige: eine tighte Rhythmusabteilung, die genügend Spielfläche für Slashs unverkennbares Spiel bietet, und einen Sänger, dessen Stimme das gesamte Spektrum von trockenen Rockern bis zu opulenten Balladen trägt.
Dass Alter Bridge-Frontmann Myles Kennedy genau der Richtige für diesen Job ist, hat er während der letzten Konzerte von Slash bewiesen. Der Mann kann einfach alles, verpasst jedem Song seine persönliche Note und lässt Slash dabei ausreichend Platz im Scheinwerferkegel. In Stücken wie ‘No More Heroes’ oder ‘Standing In The Sun‘ scheinen Slash und Kennedy sogar miteinander zu kommunizieren, der eine mit Worten, der andere mit Saiten, und es ist unüberhörbar, dass sich hier ein gleichberechtigtes Team gefunden hat, welches sowohl knackige Drücker wie ‘One Last Thrill’ als auch moderne Radiokompositionen wie die erste Single ‘You‘re A Lie‘ mit Leben füllen kann.
Die Abkehr von vielen Gastsängern und die Rückkehr zur klassischen Bandstruktur haben APOCALYPTIC LOVE gut getan. Zwar knallt nicht jeder Song, und mit dem flachen ‘Halo’ oder dem netten ‘We Will Roam’ sind auch ein paar Hänger auf dem Album gelandet. Trotzdem: Der lässigste aller Einzylinder hat mit APOCALYPTIC LOVE ein cooles Rockalbum unter der Krempe. Die Halbwertszeit der Scheibe muss sich jetzt an der Stabilität der Beziehung zwischen Slash und Myles Kennedy messen lassen.
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