Am Anfang ihrer Karriere waren Korn große Innovatoren. In den letzten Jahren wurden sie zu vorsichtig, braver, selbstreferentieller. THE PATH OF TOTALITY versprach im Vorfeld einen Aufbruch in neues, wenn auch nicht völlig unentdecktes Terrain: Der Trend zu technoiden Klängen greift vor allem in Core-Kreisen vermehrt um sich, Korn springen nun auf und heben den „neuen Crossover“ damit in den Mainstream.
Leider gelingt das Experiment nicht völlig. THE PATH OF TOTALITY klingt dann am tollsten, wenn dicke Dubstep-Beats wie in ‘My Wall’ die besungenen Wände zum Wackeln bringen oder abgefahrene Rhythmen und Soundeffekte den Weg auf die Tanzfläche über das Irrenhaus umleiten (‘Burn The Obedient’). Was aber zu oft fehlt, sind Songs. Etwa die Hälfte des Albums plätschert eher so dahin. Dann aber wieder: Gerade die Nummern mit Dubstep-Ikone Skrillex (‘Chaos Lives In Everything’, ‘Narcistic Cannibal’, ‘Get Up!’) schaffen es, eingängige Melodien, psychotischen Rock und wummernden Dubstep zu einem schillernden Ganzen zu verschmelzen.
THE PATH OF TOTALITY ist ein Album voller Höhen und Tiefen. Doch allein für den Mut zur Veränderung und die Andersartigkeit (Wer hat hier LULU gesagt?) gebührt Korn Respekt.
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