Wie der Bericht des US-Magazins Mic.com zeigt, beweisen wissenschaftliche Untersuchungen, dass der oft geschmähte Bassist nicht nur ein fundamentaler Bestandteil der sogenannten „Rhythmussektion“ einer Band ist, sondern darüber hinaus auch entscheidend für Tonalität und Ausdruck des gesamten Sound-Konstruktes einer Band ist.
Das Magazin führt dazu wissenschaftliche Studien an, die u.a. die rhythmische Wahrnehmung des Publikums untersuchten, indem man den Probanden teils unregelmäßige Rhythmussequenzen aus hohen und tiefen Tönen vorsetzte und sie anschließend verschiedene Testreihen durchführen ließ. Unter anderem mussten die Probanden, verbunden mit einem EEG-Monitor, Fehler aus den Tonreihen heraushören. Dabei fiel auf, dass sich die Probanden unterbewusst immer besser an den tieferen Tonfolgen orientieren konnten und ihnen hier auch die Fehler schneller auffielen.
Harmonie-Kontrolle
Zudem stellt der Bass-Part eines Songs einen fundamentalen Anteil an der Harmonie des Stücks. So formulierte der Bassist und Sänger Sting z.B. gegenüber dem Singing Bassist-Magazin: „Weißt du, der Klavierspieler kann einen C-Akkord auf dem Klavier spielen, aber es ist nur ein C-Akkord, wenn ich auch ein C auf dem Bass spiele. Wenn ich irgendetwas anderes spiele, ergibt das einen völlig anderen Akkord. Zum Beispiel ein A. Du kontrollierst also die Harmonie!”
Außerdem zeige eine Untersuchung der Northwestern University, dass sehr basslastige Musik deutlich besser darin ist, im Zuhörer Gefühle von Stärke und Antrieb zu erzeugen. In Versuchen hätten Probanden nach Stücken mit stärkerem Bass-Level oft von stärken Machtgefühlen berichtet. Zudem wählten sie in Vervollständigungs-Tests mehr Macht-bezogene Begriffe, nachdem sie Musik mit starken Bässen gehört hätten.
Der Bass ist also nicht nur ein wichtiger Rhythmusgeber, sondern tatsächlich der Kleber, der den Sound einer Band zusammenhält und dem Ganzen eine Richtung gibt. Also: Gebt euren Bassisten die Anerkennung die sie verdienen. Wenigstens manchmal!
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