Nach AC/DC-Debakel: ‘Wer wird Millionär’-Kandidatin im Interview

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„Wessen Album BACK IN BLACK gehört mit über 40 Mio. Exemplaren zu den meistverkauften der Welt?“

Maja Felicitas Bergmann konnte dieser Frage bei ‘Wer wird Millionär?’ mit Günther Jauch nicht beantworten, schied aus der Sendung aus – und rief trotz ihres charmanten Auftretens in der RTL-Quizshow einen mittelgroßen Shitstorm unter AC/DC- und Metal-Fans hervor.

METAL HAMMER bat Maja Felicitas Bergmann zum Interview, um die Wogen zu glätten und die Gelegenheit zu haben, ihre Wissenslücke zu erklären. Überraschend: Sie hat AC/DC-Songs auf dem Handy und ist sogar alter Machine Head-Fan! Wie sie mit den Anfeindungen umging, zahlt weiter auf ihr Sympathie-Konto ein.

Maja, bitte stell dich unsere Lesern kurz vor…

Ich bin 24 Jahre alt, verlobt, habe eine ganze Weile Tiermedizin in Hannover studiert und mache jetzt gerade meinen Bachelor in Kommunikationsdesign an der FH Aachen. Außerdem bin ich Inhaberin und Gründerin von „Defcon Unlimited“, einer Firma für Live Action Promotion (Stunt/Show/Kostüm) und lasse mich nebenbei zum Showfighter („Stuntfrau“) ausbilden.

Dein Auftritt bei ‘Wer wird Millionär?’ hat für viel Wirbel in der Rock-Welt gesorgt. Hast du mit so einem Echo gerechnet?

Natürlich nicht! Aber die Aufregung von Rockern und Metalheads darüber, dass jemand das wohl bekannteste Album von AC/DC nicht kennt, ist aus der Sicht der Szene natürlich total nachvollziehbar. Das eigene Wissen erscheint einem ja oft auch für Andere selbstverständlich. Ich selber denke auch: „Mein Gott, das hättest du doch wissen müssen!“ Aber ich habe nie besonders viel AC/DC gehört, bin noch recht jung und wie schon in der Sendung gesagt – mein Allgemeinwissen ist nicht das allerbeste.

Was mich eher verwundert hat, ist die Aggression hinter vielen Kommentaren. Ich habe früher selbst viel Metal gehört und war als Teenager einige Sommer schon eine Woche vor Festivalbeginn auf Wacken und dem With Full Force. Toleranz und Herzlichkeit war neben „HELGA!“-Rufen das, was mir am häufigsten begegnete. Das Echo eurer Follower war eher vernichtend und beleidigend, meiner Erfahrung nach nicht gerade stellvertretend für die sonst sehr entspannte und tolerante Atmosphäre der Metal-Szene.

Wie hast du die teils sehr fiesen Kommentare aufgenommen? Hast du dich persönlich angegriffen gefühlt oder konntest du vielleicht sogar darüber lächeln?

Ich muss zugeben: So ein Shitstorm geht an niemandem spurlos vorüber. Bei allem Verständnis in Sachen Sympathie und Ehrlichkeit gibt es bestimmte Dinge, die man aus Anstand besser für sich behält. Der Shitstorm auf eurer Facebook-Seite bezog sich ja eher auf mein Nichtwissen der AC/DC-Frage und nahm somit gar nicht so schlimme Ausmaße. Ich empfand die meisten Kommentare zwar empört aber harmlos.

Auf anderen Portalen wurde mir beim nächsten Stunt der Genickbruch gewünscht und meinem Verlobten die Kastration, damit wir uns keinesfalls fortpflanzen können. Das ist natürlich so unfassbar weit unter der Gürtellinie, dass ich darüber herzlich lachen musste. Die meisten Kommentare beziehen sich aber ohnehin auf mein „Blondinendasein“ und meine „unfassbare Dummheit“. Dadurch fühle ich mich kaum angesprochen und vor allem nicht angegriffen – die Haarpracht ist ne simple Perücke und dass ich statt zu den Nicht- eher zu den Querdenkern gehöre, zeigt mein Auftreten in der Sendung sowieso.

Generell kann ich zusammenfassen, dass das ganze blöde Gelaber natürlich nicht besonders angenehm ist, mich aber grundsätzlich gar nicht interessieren sollte. Ich bin unfassbar glücklich, habe den besten Kerl aller Zeiten an meiner Seite, bin mit meiner Firma „Defcon Unlimited“ sehr erfolgreich, habe wunderbare Freunde, eine großartige Familie und bin vor allem immer authentisch geblieben. Dass man für Ansichten, Aussehen und auch Dinge wie den eigenen Musikgeschmack schnell zu Unrecht verurteilt wird, ist den meisten bekannt! Wenn man aber zu sich steht, dann muss man auch mal durch einen noch so stinkenden Sturm gehen. Manchmal erfordert es einfach viel Mut, man selbst zu sein. Das wissen wir alle, auch die Leser des METAL HAMMER; und wenn sie mal ein bisschen in sich reinhören, finden einige ihre Kommentare vielleicht auch ein bisschen übertrieben.

Hast du im Nachhinein mal bei AC/DC reingehört?

Stellt euch vor, ich habe sogar VORHER schon mal AC/DC gehört! ‘Stiff Upper Lip’ ist fester Bestandteil meiner Trainingsplaylist. Ich habe Lieder von BACK IN BLACK auf meinem Handy, jedoch den Namen des Albums nie realisiert. Schande über mich!

Welche Musik hörst du privat?

Ziemlich viele unterschiedliche Richtungen, ziemlich lange immer die gleichen Lieder. Ich bin sehr, sehr beschäftigt und habe nur wenig Zeit, mich wirklich mit Musik zu beschäftigen, was ich unglaublich schade finde. Ich vergöttere beispielsweise Machine Head seit ich 12 Jahre alt war, weiß aber gerade absolut nicht, ob die Jungs seit THE BLACKENING noch ein neues Album rausbrachten, oder sich vielleicht aufgelöst haben… Deswegen höre ich immer noch das, was ich seit damals gesammelt habe, allen voran die Songs ‘Bite the Bullet’ und ‘White Knuckle Blackout’. Für Tips bin ich natürlich immer dankbar, ich habe nur einfach selber keine Zeit, mich durch neue Bands zu hören.

Die Musik die mir am besten gefällt, pendelt sich mittlerweile irgendwo zwischen Metal und Musicals ein. Als leidenschaftliche Tänzerin gibt es aber auch Musik aus den Charts, die ich unverzichtbar in meiner Playlist finde. Filmmusik und Scores von Games wie ‘Assassin’s Creed’ gehören ebenfalls zu den meistgehörten Songs meines iPods, außerdem bin ich ein großer Macklemore-Fan und singe aus vollem Hals die wunderbaren Disney Lieder.

Eine Kollegin fragt: Wie bekommt man deine Haare so schön hin?

Ganz einfach:- Perücken kaufen. Ich habe selber braune Haare, habe aber immer wieder Lust, was anderes zu machen. Da diese Gelüste sich tagtäglich ändern, sind gute Perücken die perfekte und haarfreundlichste Lösung.

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Gene Simmons blamiert sich bei ‚Dancing With The Stars‘

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