Es ist einfach zu verlockend, diese Faktenkombination mit der politischen Geschichte der Böhsen Onkelz zu verbinden: „postmigrantisches Theater“ setzt sich mit einer politisch viel diskutierten Band auseinander und wird in einem Berliner Avantgardetheater inszeniert. Allerdings wird das vielleicht Wichtigste dabei zur Nebensache: dass nämlich überhaupt ein Theaterstück über die Böhsen Onkelz geschrieben wurde.
Das schlicht „Onkelz“ genannte Werk feierte kürzlich im Berliner HAU-Theater Premiere, Bassist Stephan „Der W“ Weidner war selber anwesend und zeigte sich Premierenberichten zufolge ziemlich entspannt. Die Regisseurinnen Branka Prlic und Tamer Yigit brachten dabei ein Stück auf die Bühne, das sich mit dem Mobbing gegen die Böhsen Onkelz genauso auseinander setzt, wie mit politischen Aspekten und dem selbsterwählten Underdog-Status. Es wird sogar ein durchaus interessanter Vergleich der Onkelz mit den Taten im Früh-90er Black Metal gebracht.
„Onkelz“ darf also als ein ausgesprochen eigenes Werk angesehen werden und wird noch bis zum 02.07.2011 im HAU-Theater aufgeführt.
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