Schlechte Verlierer kann niemand leiden. Insofern bedienen Frei.Wild mit ihrem momentanen Verhalten ihr Selbstbild als Außenseiter. Für manche wirkt ihre Kritik an der bösen Musikindustrie aber eher lächerlich.
In den Charts landete das neue Frei.Wild-Album FEINDE DEINER FEINDE auf Platz 2. Überholt wurden die Deutschrocker von Schiller – obwohl von dessen Album SONNE 12.000 Einheiten weniger verkauft wurden.
Da für die Charts in Deutschland allerdings auch der erzielte Umsatz eine Rolle spielt und Schiller eine noble Deluxe-Edition auf dem Markt hatte, zog dieser an Frei.Wild vorbei. Soweit, so alltäglich.
Allerdings waren sich Frei.Wild und ihre Plattenfirma nicht zu schade, sich öffentlich über diese gefühlte Ungerechtigkeit aufzuregen. Tenor: Frei.Wild wurden um den ersten Chart-Platz betrogen, weil ihre Sammelbox nicht in die Wertung aufgenommen wurde.
Frei.Wild-Sänger Philipp Burger postet auf Facebook:
„Armes Deutschland sagen wir nur und verneigen uns zutiefst vor euch da draußen. Ihr habt es geschafft, dass man Frei.wild auf legalem Weg nicht mehr stoppen kann. Da bedarf es schon an zwielichtigen Spielchen und auslegbaren Tricksereien, ganz bewussten Regel- „Uminterpretationen“ und Messen mit verschiedenen Maßeinheiten. Leider ist es wie es ist, wir und damit meine ich auch jeden von euch da draußen, wurden verarscht, nach Strich und Faden und das nach allen Regeln der Kunst.“
Gleichzeitig betonen Band und Label wiederholt, dass ihnen die Charts vollkommen egal seien („Die Band Frei.Wild hält sich mit solchen Rechenschieber-Fragen aber nicht lange auf“). Leider scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein – das öffentliche Jammern wirkt aber eher kleinlich und eingeschnappt.
Um einen befreundeten Marketing-Experten zu zitieren: „Eigentlich heißt es im Marketing ja ‘Tue Gutes und Rede darüber’ und nicht ‘Bau Mist und heule in der Öffentlichkeit’.“
Wie seht ihr die Situation? Wurden Frei.Wild betrogen oder haben sie die Chart-Spielregeln zu spät verstanden und spielen jetzt Opfer? Sagt es uns in den Kommentaren, auf Facebook, Google+ oder Twitter!
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