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Gott mit uns, Sonne mit uns, so lautet das Motto am Freitag Abend. Mit Sabaton geht dieser richtig gut los: Die Schweden lassen einmal mehr ihre überragende Liveperformace sehen und unterhalten ihr Publikum königlich. Dieses dankt es der Band mit den obligatorischen „Noch ein Bier“-Rufen und lautstarkem Mitsingen; an vorderster Front hailen die Hammer schwingenden Kriegsherren Ahlig, Sadoni und Kessler sowie die Burgfräuleins Kersten und Riedl – alle selbstverständlich im Gröhlmodus. Zur totalen Perfektion fehlt eigentlich nur ʻPanzerkampfʼ (vielleicht ja beim Metal Hammer Paradise?!).
Am Metal Hammer-Bus spielt währenddessen Don Küpp den Grillmeister und legt ein amtliches Brikett nach, während sich Volo Gorr als exzellenter Zapfmeister entpuppt und die eben eingetroffenen Sodoms mit Bier (oder dem, was neben dem vielen Schaum sonst noch aus der Anlage sprudelt) versorgt. Das einzige Problem ist eigentlich nur, dass Tom Angelripper einen fiesen Kaugummi in der Matte kleben hat, der von seinen Kollegen fachmännisch mit einem Messer entfernt wird. Prost am Bus!
Auf dem Infield batteln sich indes Corvus Corax auf der Party Stage mit Motörhead auf der Black Stage. Wer gewinnt, ist keine Frage, trotzdem zieht sich Lemmy nach wenigen Songs zurück und hinterlässt sorgenvolle Mienen und ein Fragezeichen. Die Rückkehr auf die Bühne war für den angeschlagenen 67-Jährigen wohl überstürzt. Gute Besserung, Lemmy!
Selbiges kommt wenig später auch beim Gig von Doro auf. Schön, sie wiederzusehen, ja – aber was ist das für ein unfassbarer ‘All We Are’-Allstar-Auftritt mit Unterstützung von Eric Fish (Subway To Sally), Phil Campbell (Motörhead), Joakim Broden (Sabaton) und den Trötenheimern von Corvus Corax ? Die Standbesetzung lolte hart – allen voran Lothar, der sich kaum mehr einkriegt.
Schnell rüber zu Amorphis, die auf der Party Stage zunächst akustische Klänge anstimmen, die aber leider von ASP auf der Black Stage übertönt werden. Kein guter Start, so schön die Idee auch sein mag. Schöner und gewohnter klingen die Amorphis-Stücke aber in ihrer ursprünglichen, metallischen Version, die beim Publikum auch durchwegs besser ankommt – gerade die Songs vom neuen Album CIRCLE machen bei kuscheliger Atmosphäre richtig was her.
Und die Nacht tut allen sonnenverwöhnten und -verbrannten Kindern gut. Apropos Nacht: Warum ASP auf der Black Stage so viel Zuspruch erhalten, wird ein ewiges Rätsel bleiben, doch die Leute gehen steil und feiern die Gothen ähnlich enthusiastisch wie am Vortag Rammstein. Unfassbar. Oder, um es mit den Worten eines Motörhead-liebenden Fotografen zu sagen: Gutes Motiv, miese Musik.
Da können nur noch Grave Digger einen draufsetzen: Während es die müden Redakteure in Richtung Zeltplatz zieht und sich die ersten Hammerschwinger ihre verdiente Nachtruhe gönnen, lassen Bolthendahl und seine Mannen die Clans marschieren. Ob man das nun als triumphalen Auftritt oder ausgelutschtes Tamtam beschreiben möchte, lässt noch ein letztes Mal Diskussionen am Kompetenzbus aufkommen. Jetzt aber ab in die Heia und auf ins Wacken-Finale am Samstag!
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Einen ausführlichen Bericht vom Wacken Open Air 2013 mit allen Bands und noch mehr Fotos lest ihr in der kommenden September-Ausgabe des METAL HAMMER, ab 21.08.2013 am Kiosk!