Zum Todestag von Dimebag Darrell: Ein Nachruf

von
teilen
mailen
teilen

Was von Dimebag Darrell vornehmlich übrig bleibt, ist sein übergroßes Herz. Er hat die Leute in seiner Nähe glücklich gemacht, und zwar nicht allein durch sein außergewöhnliches Gitarrenspiel, sondern aufgrund seines Charakters, seiner Partytauglichkeit und Späße. Die Homevideos von Dimebag nahmen vorweg, was die ’Jackass’- Reihe später weltweit so berühmt machte.

Es gab für Darrell keinen schöneren Moment, als das Lachen eines Menschen zu hören. Dafür hat er weder sich, noch seine Umwelt geschont. Und wenn er mal wieder im Übereifer über die Stränge geschlagen hatte, zahlte er das der betroffenen Person um ein Vielfaches wieder zurück. Sein Spruch: „Ich hoffe, dass ich einmal so reich sein werde, dass ich mir eine Lebertransplantation leisten kann“, ist legendär.

Leider konnte er ihn nicht auf die Probe stellen. Dimebag fiel am 8. Dezember 2004 im Alrosa Villa-Club von Columbus, Ohio, einem Attentäter zum Opfer, der von einem Gefühl erfüllt war, das ihm selbst zeitlebens fremd blieb: Hass. Hass auf sich selbst und den Musiker, den er für das Ende seiner Lieblingsband Pantera verantwortlich machte. Nathan Gale hatte nicht einmal den Mumm, seinem Opfer in die Augen zu blicken. Er drückte dreimal aus unmittelbarer Nähe hinter Dimebag Darrells Kopf ab.

Es bleibt der Trost, dass Dimebag in einem Moment gestorben ist, den er seit der Jugend am meisten schätzte: auf der Bühne, vor seinen Amps, mit der Gitarre um den Hals. Wenn ich Gedankenspiele höre, nach denen Zakk Wylde ihn bei einer Pantera-Reunion ersetzen soll, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Nicht, weil ich Zakk Wylde geringschätze (ganz im Gegenteil), aber das Erbe Panteras sollte im Kiss-Sarg von Dimebag Darrell ruhen. Seine Riffs haben nicht nur diese Band, sondern die ganze Metal-Szene geprägt. Ersetzen kann man Dimebag nicht, das haben die Jahre nach seinem Tod bewiesen. Stattdessen sollte man sein Erbe hochhalten und gerade die Kids an den Furor und die positive Besessenheit erinnern, mit der sich Dimebag auf seine Gitarre stürzte. Und an den Spaß, den er der ganzen Welt brachte.

Der Nachruf stammt aus der Juli-Ausgabe 2012 des METAL HAMMER.

Das Heft kann einzeln und innerhalb von Deutschland für 5,90 Euro (inkl. Porto) per Post bestellt werden. Einfach eine Mail mit dem Betreff „Einzelheft Metal Hammer 07/12“ an  einzelheft@metal-hammer.deschicken.

Generell können natürlich alle Hefte auch einzeln nachbestellt werden – alle Infos dazu findet ihr unter www.metal-hammer.de/einzelheft.

teilen
mailen
teilen
Kerry King über geplantes Projekt mit Dimebag Darrell

In letzter Zeit kurbelt Ex-Slayer Gitarrist Kerry King kräftig an seiner Solokarriere, die sein letztes Jahr erschienenes Debütalbum FROM HELL I RISE kräftig anschob und etablierte. In einem neuen Interview mit Scott Lipps spricht King nun darüber, welche Pläne er noch hatte, und das schon deutlich vor dem Start seines offiziellen Soloprojekts. Der 2004 bei einem Konzert ermordete Pantera-Gitarrist Dimebag Darrell und Zakk Wylde, der 2022 Dimebags Nachfolger wurde, waren und sind enge Freunde Kings. Auf die Frage, ob jemals eine Kollaboration geplant war, antwortete dieser: "Wir haben nie gemeinsam etwas geplant. Ich weiß, dass Dime und ich darüber gesprochen…
Weiterlesen
Zur Startseite