Richard, bitte fasse kurz die Idee hinter deiner neuen RZK II zusammen.
Ich hatte schon mit der RZK I die Vision, eine Gitarre herzustellen, die verbrannt aussieht und damit zum Rammstein-Image passt. Das Problem bei solchen Geschichten ist natürlich immer, derartige Ideen in die Realität umzusetzen, vor allem wenn man mit Leuten zu tun hat, die eine andere Sprache sprechen und aus einem anderen Kulturkreis kommen. […] Die ursprüngliche Idee, eine wirkliche Rammstein-Gitarre mit dem Design von brennendem Holz herzustellen, war für mich damit aber nicht gestorben. Meine Überlegung lautete: Wenn man eine solche Gitarre nicht herstellen kann, dann sollte man zumindest eine Folie mit dem gewünschten Design entwickeln, die sich aufkleben lässt. Fast ein Jahr lang setzte ich mich daraufhin mit dem Graphikdesigner von ESP auseinander und versuchte ihm zu vermitteln, wie ich mir diese verbrannte Folie vorstelle. Als sie dann endlich entwickelt und aufgeklebt war, wirkte mir das Ergebnis zu unecht. Irgendwie war das alles Blödsinn…
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Nach dieser Aktion hattest du das Projekt dann fast aufgegeben, nicht wahr?
Stimmt. Dann lernte ich meinen neuen Gitarrentechniker Lutz kennen und erzählte ihm von meiner Idee. Lutz meinte: „Gib mir die Gitarre und die Folie mit, und ich versuche mal etwas.“ Lutz hatte vorher mit den Jungs von Sandberg zusammengearbeitet und nahm die Folie mit nach Braunschweig. Dort wurde ein – ich muss es so deutlich sagen – tadelloses Ergebnis hergestellt. Die Umsetzung war extrem schwierig und dauerte enorm lange, denn man kann halt nicht einfach ein Stück Holz verbrennen, sondern musste ein Verfahren entwickeln, bei dem Papier verbrannt und dann aufgeklebt wurde. Der Aufwand war also extrem hoch, aber das Ergebnis stimmte.
[…]
Die RZK II ist aber noch in Serie gegangen, oder?
Ja, allerdings ist jede Gitarre ein Unikat, denn es wird von Hand gebrannt und kann deshalb nie genau gleich aussehen. Es ist wirklich etwas Eigenes. Ich wollte einfach kein Standardmodell herausbringen, das man an jeder Ecke kaufen kann. Natürlich sind die Interessen eines Gitarrenherstellers ganz andere, aber das war mir egal, zumal wirklich alle sehr viel Arbeit und Mühe investiert haben.
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Was Richard Kruspe noch über seine Gitarre erzählte, lest ihr in unserer umfangreichen Heftgeschichte.
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